
Antikommunistische Partisanenarmee
Wald-Michelbach, April 1951
Im Herbst 1952 geriet das 3.000 Einwohner-Dorf im Landkreis Bergstraße bundesweit in die Schlagzeilen und beschäftigte auch den Deutschen Bundestag. Am Waldrand des Ortes befand sich ein Schulungszentrum der rechten paramilitärischen Truppe „Technischer Dienst“.
Der „Technische Dienst“ war eine Unterorganisation des in Frankfurt gegründeten antikommunistischen „Bund Deutscher Jugend“ (BDJ). Der BDJ bemühte sich um eine bürgerliche Fassade. Nach Innen offenbarten jedoch Funktionäre ihre nationalsozialistischen Bezüge, in dem sie angehende Mitglieder zur Aufnahme einen Eid auf Hitlers Buch „Mein Kampf“ ablegen ließen. Wiederkehrend traten BDJ-Mitglieder auch gewalttätig in Erscheinung, beispielsweise gegen politische Gegner*innen am Rande einer BDJ-Veranstaltung in Frankfurt.
In dem Schulungszentrum des „Technischen Dienstes“ in Wald-Michelbach trainierten Mitglieder des BDJ – größtenteils ehemalige SS- und Wehrmachtsangehörige – um unter Einsatz von Schusswaffen und Sprengstoff auf den von ihnen befürchteten Einmarsch der Sowjetunion in Westdeutschland im Stile einer Partisanenarmee reagieren zu können. Geplant waren unter anderem Sabotage-Aktionen (Brückensprengungen und Anschläge auf Versorgungsanlagen) hinter den feindlichen Linien. Dafür hatte die Gruppe bereits Waffendepots angelegt. Der „Technische Dienst“ war im April 1951 im Verborgenen gegründet worden – initiiert vom US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA. Doch offenbar ohne Wissen des CIA hatten Mitglieder der Gruppe umfangreiche Listen mit Anschlagsorten sowie „Feindeslisten“ erstellt. Darauf befanden sich Namen von führenden Mitgliedern der SPD (darunter der damalige Innenminister Hessens Heinrich Zinnkann und mehrere Bundestagsabgeordnete), Mitglieder der „Deutschen Kommunistischen Partei“ (DKP) sowie Gewerkschafter und Pressevertreter. Nach Aussage eines führenden Mitgliedes des „Technischen Dienstes“ sollten diese im Falle eines sowjetischen Angriffs liquidiert werden. Dieses führende Mitglied hatte im September 1952 über die Vorhaben der Partisanenarmee bei der Frankfurter Polizei ausgesagt. Im Oktober 1952 beschäftigte der Fall sowohl den Hessischen Landtag als auch den Bundestag. Ein halbes Jahr später wurden der „Technische Dienst“ und der „Bund Deutscher Jugend“ im April 1953 verboten. Rückblickend kann der „Technische Dienst“ als die erste rechtsterroristische Gruppe der Bundesrepublik bezeichnet werden.

Antikommunistische Partisanenarmee
Wald-Michelbach, April 1951
Im Herbst 1952 geriet das 3.000 Einwohner-Dorf im Landkreis Bergstraße bundesweit in die Schlagzeilen und beschäftigte auch den Deutschen Bundestag. Am Waldrand des Ortes befand sich ein Schulungszentrum der rechten paramilitärischen Truppe „Technischer Dienst“.
Der „Technische Dienst“ war eine Unterorganisation des in Frankfurt gegründeten antikommunistischen „Bund Deutscher Jugend“ (BDJ). Der BDJ bemühte sich um eine bürgerliche Fassade. Nach Innen offenbarten jedoch Funktionäre ihre nationalsozialistischen Bezüge, in dem sie angehende Mitglieder zur Aufnahme einen Eid auf Hitlers Buch „Mein Kampf“ ablegen ließen. Wiederkehrend traten BDJ-Mitglieder auch gewalttätig in Erscheinung, beispielsweise gegen politische Gegner*innen am Rande einer BDJ-Veranstaltung in Frankfurt.
In dem Schulungszentrum des „Technischen Dienstes“ in Wald-Michelbach trainierten Mitglieder des BDJ – größtenteils ehemalige SS- und Wehrmachtsangehörige – um unter Einsatz von Schusswaffen und Sprengstoff auf den von ihnen befürchteten Einmarsch der Sowjetunion in Westdeutschland im Stile einer Partisanenarmee reagieren zu können. Geplant waren unter anderem Sabotage-Aktionen (Brückensprengungen und Anschläge auf Versorgungsanlagen) hinter den feindlichen Linien. Dafür hatte die Gruppe bereits Waffendepots angelegt. Der „Technische Dienst“ war im April 1951 im Verborgenen gegründet worden – initiiert vom US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA. Doch offenbar ohne Wissen des CIA hatten Mitglieder der Gruppe umfangreiche Listen mit Anschlagsorten sowie „Feindeslisten“ erstellt. Darauf befanden sich Namen von führenden Mitgliedern der SPD (darunter der damalige Innenminister Hessens Heinrich Zinnkann und mehrere Bundestagsabgeordnete), Mitglieder der „Deutschen Kommunistischen Partei“ (DKP) sowie Gewerkschafter und Pressevertreter. Nach Aussage eines führenden Mitgliedes des „Technischen Dienstes“ sollten diese im Falle eines sowjetischen Angriffs liquidiert werden. Dieses führende Mitglied hatte im September 1952 über die Vorhaben der Partisanenarmee bei der Frankfurter Polizei ausgesagt. Im Oktober 1952 beschäftigte der Fall sowohl den Hessischen Landtag als auch den Bundestag. Ein halbes Jahr später wurden der „Technische Dienst“ und der „Bund Deutscher Jugend“ im April 1953 verboten. Rückblickend kann der „Technische Dienst“ als die erste rechtsterroristische Gruppe der Bundesrepublik bezeichnet werden.