
Brandstiftung in Asylunterkunft
Lampertheim (Kreis Bergstraße), 31. Januar 1992
Den Brand entfacht hatten drei junge Männer aus Lampertheim und Worms im Treppenhaus. Das Feuer breitete sich schnell auf das ganze Gebäude aus und zerstörte es schließlich komplett. Die Täter wurden wegen schwerer, gemeinschaftlicher Brandstiftung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein rassistisches Tatmotiv erkannte das Gericht jedoch nicht. Es folgte der Darstellung der Angeklagten, die angegeben hatten, mit einem dort lebenden Asylbewerber befreundet und verabredet gewesen zu sein. Da dieser nicht zum verabredeten Zeitpunkt erschienen sei, habe man aus Frust darüber einen Mülleimer angezündet. Die Gerichtsverhandlung brachte jedoch Erkenntnisse hervor, die auf ein politisches Motiv hindeuten: Die Täter hatten in der gleichen Nacht, noch vor dem Brand in Lampertheim, in einer Asylunterkunft in Biblis versucht ein Feuer zu legen. Verschiedene Aussagen der Angeklagten wiesen nach Ansicht des Anwaltes der Hinterbliebenen „typische Merkmale rechtsradikaler Gesinnung“ auf. Im Zimmer eines Täters wurden zudem nationalistische Poster gefunden.
33 Jahre nach der Tat organisierte der DGB-Ortsverband Lampertheim-Bürstadt und die Initiative „Vielfalt. Jetzt!“ erstmals am Ort des Geschehens ein Gedenken an die verstorbene Familie. Beide Organisationen fordern eine Anerkennung der Tat als politisch motiviert.
Die Tat steht beispielhaft für zahllose Brandstiftungen und Angriffe auf Asylunterkünfte. Die höchste Zahl rassistischer Brandstiftungen in Hessen lassen sich für die Jahre 1991 bis 1994 registrieren: Nach offiziellen Angaben wurden in diesem Zeitraum 115 rechtsmotivierte Brandstiftungen verübt. Aufgrund der geringen Aufklärungsquote in diesen Jahren von 20-25 Prozent muss von einer deutlich höheren Zahl rechter Brandanschläge ausgegangen werden.

Brandstiftung in Asylunterkunft
Lampertheim (Kreis Bergstraße), 31. Januar 1992
Den Brand entfacht hatten drei junge Männer aus Lampertheim und Worms im Treppenhaus. Das Feuer breitete sich schnell auf das ganze Gebäude aus und zerstörte es schließlich komplett. Die Täter wurden wegen schwerer, gemeinschaftlicher Brandstiftung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein rassistisches Tatmotiv erkannte das Gericht jedoch nicht. Es folgte der Darstellung der Angeklagten, die angegeben hatten, mit einem dort lebenden Asylbewerber befreundet und verabredet gewesen zu sein. Da dieser nicht zum verabredeten Zeitpunkt erschienen sei, habe man aus Frust darüber einen Mülleimer angezündet. Die Gerichtsverhandlung brachte jedoch Erkenntnisse hervor, die auf ein politisches Motiv hindeuten: Die Täter hatten in der gleichen Nacht, noch vor dem Brand in Lampertheim, in einer Asylunterkunft in Biblis versucht ein Feuer zu legen. Verschiedene Aussagen der Angeklagten wiesen nach Ansicht des Anwaltes der Hinterbliebenen „typische Merkmale rechtsradikaler Gesinnung“ auf. Im Zimmer eines Täters wurden zudem nationalistische Poster gefunden.
33 Jahre nach der Tat organisierte der DGB-Ortsverband Lampertheim-Bürstadt und die Initiative „Vielfalt. Jetzt!“ erstmals am Ort des Geschehens ein Gedenken an die verstorbene Familie. Beide Organisationen fordern eine Anerkennung der Tat als politisch motiviert.
Die Tat steht beispielhaft für zahllose Brandstiftungen und Angriffe auf Asylunterkünfte. Die höchste Zahl rassistischer Brandstiftungen in Hessen lassen sich für die Jahre 1991 bis 1994 registrieren: Nach offiziellen Angaben wurden in diesem Zeitraum 115 rechtsmotivierte Brandstiftungen verübt. Aufgrund der geringen Aufklärungsquote in diesen Jahren von 20-25 Prozent muss von einer deutlich höheren Zahl rechter Brandanschläge ausgegangen werden.