
Rassistischer NSU-Mord
Kassel, 6. April 2006
Es war der letzte Mord der rassistischen Mordserie des NSU, bei der zwischen 2000 und 2006 insgesamt neun Menschen erschossen wurden. Der Gruppe werden zudem mehrere Sprengstoffanschläge, darunter ein Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße im Juni 2004, 15 Raubüberfälle sowie der Mord an einer Polizistin in Heilbronn 2007 zugeschrieben.
Die zehn Todesopfer sind:
Enver Şimşek (38)
Abdurrahim Özüdoğru (49)
Süleyman Taşköprü (31)
Habil Kılıç (38)
Mehmet Turgut (25)
İsmail Yaşar (50)
Theodoros Boulgarides (41)
Mehmet Kubaşık (39)
Halit Yozgat (21)
Michèle Kiesewetter (22)
Der NSU wurde nicht durch Ermittlungserfolge der Polizei aufgedeckt, sondern enttarnte sich im November 2011 selbst. Nach einem Banküberfall war Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die Flucht missglückt. Beate Zschäpe, die Dritte des Kern-Trios des NSU, stellte sich wenige Tage später den Behörden. Zuvor hatte sie die letzte gemeinsame Wohnung des Trios in Zwickau in die Luft gesprengt.
Diverse Polizeibehörden hatten bis zur Selbstenttarnung des Kern-Trios hauptsächlich im Umfeld der Opfer-Familien ermittelt. Trotz umfangreicher parlamentarischer Aufarbeitung haben die Angehörigen nach wie vor offene Fragen und fordern weitere Aufklärung. Zu den zentralen Fragen zählen: Wie groß war das Unterstützer*innen Netzwerk des Trios? Woher hatten die Täter ihre Informationen über ihre Opfer? Gab es Informant*innen vor Ort? Wussten staatliche Behörden mehr, als die Untersuchungsausschüsse herausgefunden haben?
Insbesondere der Mord an Halit Yozgat hat viel Aufmerksamkeit erfahren, da sich zum Zeitpunkt des Mordes ein damaliger Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz im Internetcafé aufhielt. Dieser hatte sich als einziger Zeuge nicht bei der Polizei gemeldet und war unter Mordverdacht geraten. Seine Rolle konnte nicht abschließend geklärt werden.
Der Mord an Halit Yozgat ist der erste staatlich anerkannte rechtsmotivierte Mordfall.
2012 wurde in Kassel der „Halitplatz“ offiziell eingeweiht. Auch die Straßenbahnhaltestelle trägt seitdem diesen Namen. Auf einer Gedenktafel wird den Opfern der NSU-Mordserie gedacht. Jährlich finden dort Gedenkveranstaltungen zum Todestag von Halit Yozgat statt.

Rassistischer NSU-Mord
Kassel, 6. April 2006
Es war der letzte Mord der rassistischen Mordserie des NSU, bei der zwischen 2000 und 2006 insgesamt neun Menschen erschossen wurden. Der Gruppe werden zudem mehrere Sprengstoffanschläge, darunter ein Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße im Juni 2004, 15 Raubüberfälle sowie der Mord an einer Polizistin in Heilbronn 2007 zugeschrieben.
Die zehn Todesopfer sind:
Enver Şimşek (38)
Abdurrahim Özüdoğru (49)
Süleyman Taşköprü (31)
Habil Kılıç (38)
Mehmet Turgut (25)
İsmail Yaşar (50)
Theodoros Boulgarides (41)
Mehmet Kubaşık (39)
Halit Yozgat (21)
Michèle Kiesewetter (22)
Der NSU wurde nicht durch Ermittlungserfolge der Polizei aufgedeckt, sondern enttarnte sich im November 2011 selbst. Nach einem Banküberfall war Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die Flucht missglückt. Beate Zschäpe, die Dritte des Kern-Trios des NSU, stellte sich wenige Tage später den Behörden. Zuvor hatte sie die letzte gemeinsame Wohnung des Trios in Zwickau in die Luft gesprengt.
Diverse Polizeibehörden hatten bis zur Selbstenttarnung des Kern-Trios hauptsächlich im Umfeld der Opfer-Familien ermittelt. Trotz umfangreicher parlamentarischer Aufarbeitung haben die Angehörigen nach wie vor offene Fragen und fordern weitere Aufklärung. Zu den zentralen Fragen zählen: Wie groß war das Unterstützer*innen Netzwerk des Trios? Woher hatten die Täter ihre Informationen über ihre Opfer? Gab es Informant*innen vor Ort? Wussten staatliche Behörden mehr, als die Untersuchungsausschüsse herausgefunden haben?
Insbesondere der Mord an Halit Yozgat hat viel Aufmerksamkeit erfahren, da sich zum Zeitpunkt des Mordes ein damaliger Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz im Internetcafé aufhielt. Dieser hatte sich als einziger Zeuge nicht bei der Polizei gemeldet und war unter Mordverdacht geraten. Seine Rolle konnte nicht abschließend geklärt werden.
Der Mord an Halit Yozgat ist der erste staatlich anerkannte rechtsmotivierte Mordfall.
2012 wurde in Kassel der „Halitplatz“ offiziell eingeweiht. Auch die Straßenbahnhaltestelle trägt seitdem diesen Namen. Auf einer Gedenktafel wird den Opfern der NSU-Mordserie gedacht. Jährlich finden dort Gedenkveranstaltungen zum Todestag von Halit Yozgat statt.