
Mord als Aufnahmeritual
Fulda, 17. August 2001
Da der Täter zudem Bekleidung und Bargeld im Wert von 1.000 DM geraubt hatte, gingen die Ermittler*innen von einem Raubmord aus. Das Landgericht Erfurt verurteilte den Täter 2002 wegen Mordes in Tateinheit mit Raub und Todesfolge zu neun Jahren und zwei Monaten Haft.
Das tatsächliche Motiv der Tat wurde erst drei Jahre später bekannt: Als der Täter in einem anderen Prozess als Zeuge befragt wurde, kam heraus, dass er den Mord an Dorit Botts als Aufnahmeritual der Thüringer Neonazi-Organisation „Deutsche Heidnische Front“ verübt hatte. Die Gruppe war von dem Neonazi und verurteilten Mörder Hendrik Möbus gegründet worden. Möbus war 1993 maßgeblich an der Ermordung des 15-jährigen Schülers Sandro Beyer in Sondershausen (Thüringen) beteiligt. Von Medien als „Satansmord von Sondershausen“ bezeichnet, fand der Fall damals bundesweite Beachtung. Der Mörder von Dorit Botts, der sich in der Thüringer „National Socialist Black Metal“-Szene bewegte, gab an, zum Mord angestiftet worden zu sein. Hintermänner der Tat wurden jedoch nie angeklagt.
Warum die Wahl auf Dorit Botts gefallen war, ist bis heute unklar. Ihr Sohn Rick Botts hält Antiamerikanismus für ein mögliches Motiv. Die Familie hat einen US-amerikanischen Hintergrund. Möglicherweise sei das Opfer als Teil der von Neonazis verhassten „Besatzungsmacht“ USA betrachtet worden.
Der Mord ist bis heute offiziell nicht als politisch motivierte Tat anerkannt. In Fulda weist nichts auf dieses grausame Verbrechen hin. Im Januar 2020 hatte eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag der Fraktion »Die Linke. Offene Liste / Menschen für Fulda« mit dem Titel »Ehrendes Gedenken an Fuldaer Todesopfer rechter Gewalt« abgelehnt.

Mord als Aufnahmeritual
Fulda, 17. August 2001
Da der Täter zudem Bekleidung und Bargeld im Wert von 1.000 DM geraubt hatte, gingen die Ermittler*innen von einem Raubmord aus. Das Landgericht Erfurt verurteilte den Täter 2002 wegen Mordes in Tateinheit mit Raub und Todesfolge zu neun Jahren und zwei Monaten Haft.
Das tatsächliche Motiv der Tat wurde erst drei Jahre später bekannt: Als der Täter in einem anderen Prozess als Zeuge befragt wurde, kam heraus, dass er den Mord an Dorit Botts als Aufnahmeritual der Thüringer Neonazi-Organisation „Deutsche Heidnische Front“ verübt hatte. Die Gruppe war von dem Neonazi und verurteilten Mörder Hendrik Möbus gegründet worden. Möbus war 1993 maßgeblich an der Ermordung des 15-jährigen Schülers Sandro Beyer in Sondershausen (Thüringen) beteiligt. Von Medien als „Satansmord von Sondershausen“ bezeichnet, fand der Fall damals bundesweite Beachtung. Der Mörder von Dorit Botts, der sich in der Thüringer „National Socialist Black Metal“-Szene bewegte, gab an, zum Mord angestiftet worden zu sein. Hintermänner der Tat wurden jedoch nie angeklagt.
Warum die Wahl auf Dorit Botts gefallen war, ist bis heute unklar. Ihr Sohn Rick Botts hält Antiamerikanismus für ein mögliches Motiv. Die Familie hat einen US-amerikanischen Hintergrund. Möglicherweise sei das Opfer als Teil der von Neonazis verhassten „Besatzungsmacht“ USA betrachtet worden.
Der Mord ist bis heute offiziell nicht als politisch motivierte Tat anerkannt. In Fulda weist nichts auf dieses grausame Verbrechen hin. Im Januar 2020 hatte eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag der Fraktion »Die Linke. Offene Liste / Menschen für Fulda« mit dem Titel »Ehrendes Gedenken an Fuldaer Todesopfer rechter Gewalt« abgelehnt.