
Rassistische Brandanschlagsserie und Angriffe auf SPD
Römerberg, Wiesbaden, 12. März 1989
Vertreter*innen der SPD gingen davon aus, dass die Tat in eine Serie rassistisch-motivierter Brandanschläge in Wiesbaden einzureihen sei: Zwischen Juni und Oktober 1988 hatten Unbekannte 25 bis 40 Brandstiftungen im Wiesbadener Stadtteil Westend verübt. Betroffen waren vor allem Wohnhäuser, in denen Migrant*innen türkischer Herkunft wohnten. Auch hier hatten die Täter Hakenkreuze an Hauswänden hinterlassen. Telefonisch hatte sich eine „Wiesbadener Front“ gegenüber Lokalzeitungen zu den Taten bekannt.
Die Anschläge können als Folge einer seit 1986 bundesweit zu beobachtenden diskursiven Schärfe in der Asylpolitik betrachtet werden. Vor dem Hintergrund dieser Stimmungsmache sahen sich militante Neonazi-Gruppen offenbar zu Gewalttaten legitimiert. Ab 1987 ließ sich in Hessen eine deutliche Zunahme rassistisch-motivierter Taten feststellen. Das Bundesministerium des Innern registrierte für das Jahr 1987 bundesweit acht Brandanschläge „aus vermutlich rechtsextremistischen Motiven“. Zwei Brandanschläge waren in Hessen verübt worden: Im März 1987 schleuderten mehrere Skinheads einen Molotow-Cocktail auf eine Asylunterkunft in Hanau und hinterließen rassistische Parolen; einer der Täter setzte mit anderen Skinheads zwei Tage später einen Pkw vor dem Büro der Kreistagsfraktion der Partei „Die Grünen“ in Hanau in Brand.
Bei den Kommunalwahlen 1989 kam es dann zu einem Rechtsruck: Extrem rechte bis neonazistische Parteien – zu dieser Zeit „Die Republikaner“ und die NPD („Nationaldemokratische Partei Deutschlands“, heute „Die Heimat“) – konnten erstmals wieder in hessische Kreistage einziehen.

Rassistische Brandanschlagsserie und Angriffe auf SPD
Römerberg, Wiesbaden, 12. März 1989
Vertreter*innen der SPD gingen davon aus, dass die Tat in eine Serie rassistisch-motivierter Brandanschläge in Wiesbaden einzureihen sei: Zwischen Juni und Oktober 1988 hatten Unbekannte 25 bis 40 Brandstiftungen im Wiesbadener Stadtteil Westend verübt. Betroffen waren vor allem Wohnhäuser, in denen Migrant*innen türkischer Herkunft wohnten. Auch hier hatten die Täter Hakenkreuze an Hauswänden hinterlassen. Telefonisch hatte sich eine „Wiesbadener Front“ gegenüber Lokalzeitungen zu den Taten bekannt.
Die Anschläge können als Folge einer seit 1986 bundesweit zu beobachtenden diskursiven Schärfe in der Asylpolitik betrachtet werden. Vor dem Hintergrund dieser Stimmungsmache sahen sich militante Neonazi-Gruppen offenbar zu Gewalttaten legitimiert. Ab 1987 ließ sich in Hessen eine deutliche Zunahme rassistisch-motivierter Taten feststellen. Das Bundesministerium des Innern registrierte für das Jahr 1987 bundesweit acht Brandanschläge „aus vermutlich rechtsextremistischen Motiven“. Zwei Brandanschläge waren in Hessen verübt worden: Im März 1987 schleuderten mehrere Skinheads einen Molotow-Cocktail auf eine Asylunterkunft in Hanau und hinterließen rassistische Parolen; einer der Täter setzte mit anderen Skinheads zwei Tage später einen Pkw vor dem Büro der Kreistagsfraktion der Partei „Die Grünen“ in Hanau in Brand.
Bei den Kommunalwahlen 1989 kam es dann zu einem Rechtsruck: Extrem rechte bis neonazistische Parteien – zu dieser Zeit „Die Republikaner“ und die NPD („Nationaldemokratische Partei Deutschlands“, heute „Die Heimat“) – konnten erstmals wieder in hessische Kreistage einziehen.